Verkehrsmessung

Auf dem Weg zur smarten Mobilität

Die Metropolregion München steht, wie viele Städte in Deutschland, vor verkehrstechnischen Herausforderungen. Wie also lässt sich Mobilität in Zukunft organisieren, um Staus und die damit einhergehende Umweltbelastung zu reduzieren und mehr Lebensqualität zu schaffen. Auch hier heißt das Zauberwort: Smart City. Intelligente Lösungen für den Verkehr zu finden, lautet deshalb die Aufgabe, an der auch die Gemeinde Kirchheim beteiligt ist. Federführend bei diesem Forschungsprojekt im Rahmen von Smartheim ist die Technische Universität München.

Das Projekt „M Cube“ – und die Vision

„Münchener Cluster für die Zukunft der Mobilität in Metropolregionen“, kurz „M Cube“ – dahinter verbirgt sich ein Projekt der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Spitzenforschung mit Excellenzclustern in ganz Deutschland. „M Cube“ hat die Vision, München als Vorreiterin und Referenzregion für nachhaltige und transformative Mobilitätsinnovationen zu etablieren. Der besondere Fokus liegt auf dem Verhältnis von urbanen und ländlichen Räumen, und so kommt Kirchheim ins Spiel. Über einen Zeitraum von insgesamt neun Jahren möchte man skalierbare Lösungen mit Modellcharakter für Metropolregionen bundesweit und weltweit entwickeln.

Als interdisziplinäres Forschungsprojekt befasst sich „M Cube“ mit nachhaltigen Mobilitätslösungen. Das Augenmerk liegt auf der Erforschung innovativer Konzepte und Technologien, die zur Verbesserung der Mobilität in städtischen Gebieten beitragen können. Daran arbeiten verschiedene Fachbereiche der Technischen Universität München gemeinsam, darunter Ingenieurwissenschaften, Informatik und Wirtschaftswissenschaften. Darüber hinaus ist ein ganzes Netzwerk beteiligt aus Wissenschaft, Wirtschaft, Öffentlicher Hand und Gesellschaft aus der Region München.

Mobilität effizienter, umweltfreundlicher und intelligenter zu gestalten, so lautet das erklärte Ziel des Forschungsprojekts. Dazu zählen Bereiche wie Elektromobilität, autonomes Fahren, vernetzte Verkehrssysteme, Sharing-Konzepte und die Einbindung von öffentlichem Verkehr sowie von Fahrradinfrastruktur. Neben technischen Aspekten wie dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz werden auch soziale Gesichtspunkte der Mobilität berücksichtigt, um ganzheitliche Lösungen zu finden.

Zwei Fahrräder sind im Vordergrund angeschlossen. Im Hintergrund erkennt man eine Bushaltestelle.
© Zwei Fahrräder sind im Vordergrund angeschlossen. Im Hintergrund erkennt man eine Bushaltestelle.
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Läuft in Kirchheim

Insgesamt 14 Teilprojekte umfasst „M Cube“. Eines trägt den Namen COLTOC was übersetzt heißt Kollaborative Verkehrsoptimierung und Verkehrssteuerung. Dafür wurde das Gemeindegebiet Kirchheim ausgewählt. Initiiert und organisiert von der TU München, sind auch die Kommunalverwaltung und die Kommunalpolitik eingebunden. Die Vision: Gezielt sollen die Belastbarkeit eines Verkehrsnetzes bewertet, kritische und anfällige Elemente identifiziert, Verspätungen reduziert, Engpässe aufgedeckt und Verbesserungen durch neue Steuerungsansätze und dynamische Geschwindigkeitsempfehlungen erreicht werden.


Die Mobilität im Blick


Konkret für Kirchheim bedeutet dies: Mobilitätssensoren in der Gemeinde sollen ein realitätsnahes Verkehrsmodell ermöglichen und Informationen liefern über den Anteil der Verkehrsträger am gesamten Verkehrsaufkommen. Dabei spielt nicht nur der motorisierte Verkehr eine Rolle, auch die Bewegung der Fußgängerströme in der Smart City ist für die Projektbeteiligten interessant. Auf Basis der Daten möchte man die Belastbarkeit der Verkehrsinfrastruktur prüfen und Schwachstellen herausfinden. Konkret geht es dabei auch darum, Großveranstaltungen wie die Landegartenschau 2024 verkehrstechnisch bestmöglich zu meistern.